Nachhaltigkeit, Müllvermeidung und Umweltschutz haben ihr langweiliges „Öko“-Image längst hinter sich gelassen. Strategien für ein bewusstes Leben liegen heute generationsübergreifend immer mehr im Trend. Es wird immer üblicher, Dinge miteinander zu teilen. Konventionelle Anbieter und junge Start-ups nutzen Sharing-Plattformen und DIY-Lösungen.
Unser Konsumverhalten der letzten Jahrzehnte lässt uns kaum eine andere Wahl, als uns auf eine bewusste und nachhaltige Lebensweise zu konzentrieren. Nur so können wir dem Klimawandel entgegenwirken, gefährdete Arten vor dem Aussterben bewahren und den Planeten davor bewahren, an endlosen Müllmengen zu ersticken. Aber was einen ernsten Hintergrund hat, kann auch viel Spaß machen, indem man sich darauf einlässt und dabei neue Leute kennenlernt!
Teilen und Wiederverwenden: Dinge gemeinsam nutzen und austauschen.
Es gibt viele Möglichkeiten, ungenutzte Dinge mit anderen zu teilen. Klopfte man früher noch an die Tür des Nachbarn, um sich die Leiter auszuleihen, ermöglichen digitale Plattformen heute ganz neue Möglichkeiten, Dinge auszuleihen, zu teilen und gemeinsam zu nutzen.
- Sie fahren in den Urlaub, aber Ihr Kühlschrank ist noch voll? Sie haben viel zu viel eingekauft und können nicht alles aufessen? Dafür gibt es Plattformen, auf denen sich private Verkäufer und Käufer vernetzen können, um Lebensmittel vor dem Müll zu retten.
- Auch Bücher, CDs und DVDs können geteilt werden, schauen Sie sich die Online-Plattformen in Ihrem Land an.
- Für Kleidung und Accessoires gibt es unzählige Plattformen zum Teilen und Tauschen. Das Teilen wirkt dem sogenannten Fast-Fashion-Trend entgegen, also dem schnellen und niederschwelligen Konsum von Kleidung. Ein ähnlich großer Tauschmarkt hat sich im Bereich Baby- und Kinderkleidung entwickelt. Flohmärkte und Second-Hand-Läden, sowohl analog als auch digital, sind beliebte und gut besuchte Orte! Zur Info: Laut Greenpeace befinden sich in deutschen Kleiderschränken mehr als 5 Milliarden Kleidungsstücke, von denen nicht einmal die Hälfte regelmäßig getragen wird.
- Alltagsgegenstände, vom Fahrrad über Verstärker bis zur Bohrmaschine, können über Plattformen oder Facebook-Gruppen ausgeliehen und geteilt werden – teilweise gegen Gebühr. Der schöne Nebeneffekt: Diese Plattformen bringen ein anonymes Stadtviertel wieder näher zusammen. Wer in Ruhe gelassen werden will, wird in Ruhe gelassen; Wer sich austauschen und in Kontakt treten möchte, findet Mitstreiter.
Die Kehrseite des Carsharings
Der bekannteste „geteilte“ Gegenstand ist wohl das Auto, das sonst durchschnittlich 23 Stunden am Tag geparkt wird. Warum es nicht effizient nutzen und mit anderen teilen? Carsharing-Modelle und -Anbieter schießen zumindest in den Großstädten wie Pilze aus dem Boden. Mittlerweile werden Plattformen, auf denen private Autos (inklusive Versicherung) smart geteilt werden, aber auch von kommerziellen Anbietern genutzt. Im Prinzip wäre das kein Problem, wenn nicht ganze Flotten den öffentlichen Raum blockieren und ihn knapp machen würden. So wird Carsharing leider ad absurdum geführt.
Möbel, Spielzeug und Alltagsgegenstände: Upcycling DIY
Wer gebrauchte Gegenstände selbst recyceln möchte, braucht ein wenig Kreativität und etwas handwerkliches Geschick. Anleitungen zum Recycling à la Do It Yourself (DIY) gibt es in den sozialen Medien zuhauf!
- Zu den Klassikern im Upcycling, also der Aufwertung von Materialien in ihrer Funktion, gehören sicherlich Möbel aus alten Paletten. Ein solches „Palettenbett“, das früher in fast jeder Studentenwohnung zu sehen war, hat längst gute Gesellschaft gefunden: Ausgefallene Regale, Schränke, Tische – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
- Die Ideen zum Upcycling sind so bunt und zahlreich, dass sich hier wirklich jeder eine Inspiration holen kann. Wer clever ist, kann mit wenig Geld seine komplette Wohnung einrichten, Kleidung selbst nähen oder Balkon und Garten dekorieren: Aus alten Büchern werden Regale, Aufbewahrungsboxen oder Zettelhalter, aus Plastiktüten Strickgarn, aus Plastikflaschen Lampenschirme und Gummistiefel werden zu Blumentöpfen.
- Mit Kindern macht Upcycling am meisten Spaß: Es fördert Kreativität und Umweltbewusstsein und bringt jede Menge Spaß. Außerdem können Sie Ihr neues Spielzeug selbst herstellen – nachhaltig und kostengünstig.