Wenn wir an Plastikmüll denken, sehen wir vor unserem inneren Auge Plastiktüten, PET-Flaschen und Verpackungsmaterialien. Doch es gibt einen Teil des Plastikmülls, den wir (fast) nicht mehr sehen: Mikroplastik. Mikroplastik wird gezielt in Kosmetika, Kleidung und Möbeln eingesetzt, es ist aber auch der Plastikmüll, der in kleinste Partikel zerfällt.
Unter Mikroplastik verstehen wir kleinste Kunststoffpartikel und -fasern mit einem Durchmesser von weniger als 5 Millimetern. Ganz gleich, ob es sich um Inhaltsstoffe von Kosmetika oder Hygieneprodukten oder um zersetzenden Plastikmüll handelt: Mikroplastik ist schwer abbaubar und reichert sich nach und nach im Wasser, im Boden, in Tieren und schließlich im menschlichen Körper an.
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts landen jedes Jahr rund 446.000 Tonnen Plastik in der Umwelt, drei Viertel davon ist Mikroplastik, ein Drittel entsteht durch den Abrieb von Reifen.
Kein Berg zu hoch, kein Ozean zu tief: Mikroplastik ist überall!
Antarktis, Himalaya, Pazifik – wilde, unberührte Natur? Leider nicht, denn Mikroplastik findet überall seinen Weg, durch Meeresströmungen, Winde und Regenfälle. Greenpeace analysierte 2018 Meerwasserproben in der Antarktis, sieben von acht Proben waren positiv auf Mikroplastik.
Zu ähnlich alarmierenden Ergebnissen kam im selben Jahr eine Studie der Universität Bern: In der ganzen Schweiz fanden sie Mikroplastik im Boden abgelegener Wiesen, Naturschutzgebieten und Hochgebirgsregionen. Die Plastikpartikel dringen sogar bis in die tiefsten Tiefen unserer Ozeane vor: 2014 entdeckten Forscher im Marianengraben eine bisher unbekannte Flohkrebsart – mit Plastikfasern im Darm.
Das in 6000 Metern Tiefe lebende Tier erhielt umgehend den Namen Eurythenes plasticus, um auf die weit verbreitete Umweltverschmutzung durch Mikroplastik aufmerksam zu machen.
Über Jahrzehnte verteilt – eine schleichende Verschmutzung
Auch wenn Wissenschaftler bereits in den 1970er-Jahren kleinste Plastikpartikel am Strand identifizieren konnten, wurde der Begriff „Mikroplastik“ erstmals 2008 vom National Ocean Service (NOAA) definiert. Zehn Jahre später kritisiert das Fraunhofer-Institut in seiner Studie zu Kunststoffen in der Umwelt, dass es immer noch an einer „problemorientierten Schärfung der Begriffe“ fehle.
Das Problem gelangte nur langsam in das öffentliche Bewusstsein, doch mittlerweile bringt die toxikologische Forschung immer wieder neue Ergebnisse und Erkenntnisse zu Anreicherungs- und Verbreitungswegen. Warnungen vor Konsum und möglichen Gesundheitsgefahren werden nicht nur aus den Reihen der Wissenschaft und Naturschützer immer lauter.
„Anthropogene Polymere in der Umwelt“: Unterschiedliche Herkunft, ein Problem
Das Fraunhofer-Institut unterscheidet zwei Arten sogenannter „mikroskopisch kleiner anthropogener Polymere in der Umwelt“, also Mikroplastik, das vom Menschen in die Umwelt eingetragen wird. Unter primärem Mikroplastik versteht man Partikel, die Kosmetikprodukten oder Kleidung zweckgebunden zugesetzt werden, um die Eigenschaften der jeweiligen Produkte zu verbessern.
Sie machen nur einen kleinen Teil des gesamten Mikroplastiks aus. Gelangen sie durch Entsorgung oder Nutzung in die Umwelt (z. B. beim Wäschewaschen oder Ausspülen von Zahnpasta), reichern sie sich im Boden und Wasser an und gelangen in den Nahrungskreislauf. Sekundäres Mikroplastik, ehemals sichtbares Makroplastik, macht den weitaus größten Teil der Verschmutzung aus. Durch Verwitterung und Verfall werden die Teile immer kleiner und nehmen schließlich den gleichen Weg in unsere Umwelt.
Die Untersuchung des Fraunhofer-Instituts ergab, dass der Großteil des sekundären Mikroplastiks durch Abrieb von Reifen und Asphalt entsteht, gefolgt von Entsorgungsprozessen sowie verschiedenen Emissionen und Verwehungen. Letztendlich, egal woher – das Problem Mikroplastik wird von Tag zu Tag größer!
So vermeiden Sie Mikroplastik – das können wir!
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Vermeiden Sie Müll und vor allem Plastikmüll! Kaufen Sie mit offenen Augen ein und überlegen Sie es sich zweimal, bevor Sie zu Produkten mit Plastikverpackung greifen. Oft ist die bessere Alternative mit abbaubaren Verpackungen nicht weit. So kann jeder von uns dazu beitragen, sekundäres Mikroplastik zu reduzieren.
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Trennen Sie Ihren Müll! Achten Sie darauf, dass kein Plastik in die Biotonne gelangt, sammeln Sie Wertstoffe.
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Nur eine nachhaltige Verkehrs- und Konsumwende kann dazu beitragen, die besorgniserregend hohen Mengen an Mikroplastik über den Reifenabrieb langfristig zu reduzieren. Jeder Einzelne kann jetzt etwas dagegen tun und sowohl den motorisierten Individual- als auch den Lieferverkehr reduzieren. Nutzen Sie das Fahrrad und die öffentlichen Verkehrsmittel und kaufen Sie regionale Produkte!
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Verstecktes Mikroplastik entdecken! Mikroplastik findet sich in Kaugummis und Kosmetikprodukten, in Hygieneprodukten und in Ihrer beschichteten Pfanne, in Wasch- und Reinigungsmitteln. Sie können entweder die Inhaltsstoffe entschlüsseln oder Barcode-Scanner-Apps verwenden, um alle Inhaltsstoffe detailliert zu identifizieren und eine sofortige Einschätzung zu Toxizität, Palmöl und Mikroplastik zu erhalten.
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Steigen Sie auf nachhaltige Produkte um! Oft muss man ein wenig nach Alternativen suchen, sei es als Ersatz für das Lieblings-Make-up oder die Lieblingsbekleidungsmarke. Aber es ist es wert!
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Achten Sie beim Kauf neuer Möbel und Einrichtungsgegenstände auf nachhaltige und zertifizierte Marken, wie zum Beispiel Regale und Sofas von Biosofa! Möbel, Teppiche und andere Einrichtungsgegenstände werden häufig mit verstecktem Mikroplastik hergestellt und mit giftigen Chemikalien behandelt. Achten Sie beim nächsten Kauf darauf, dass Ihr neues Bett emissionsarm ist. Bitten Sie die Anbieter, vor dem Kauf Informationen zu diesen Themen bereitzustellen.
Gemeinsam handeln
Wichtig ist, dass wir uns der Problematik bewusst sind und uns weiterhin informieren und uns bei einer der großen Umweltorganisationen wie Greenpeace oder der weltweiten Bewegung BreakFreeFromPlastic engagieren. Außerdem finden Sie regionale Initiativen, die sich über Spenden oder Kooperationen freuen.
Wir bei Biosofa sind stolz darauf, ausschließlich plastikfreie und nachhaltige Möbel herzustellen! Umweltfreundlich, um sicherzustellen, dass wir die Umwelt nicht verschmutzen oder schädigen, aber auch verhindern, dass schädliche Materialien und giftige Chemikalien in unseren Häusern eine Gefahr für unsere eigene Gesundheit darstellen.