Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Der städtische Raum wird immer dichter und weitläufiger. In Zeiten von Klimawandel und Verkehrskollaps stehen die Bewohner vor großen Herausforderungen: Hitze, Starkregen, Feinstaub, Müll. Warum nicht die Natur zurück in die Stadt holen?
Grüne Städte auf der ganzen Welt
Bienenstöcke mitten in Berlin, Gründächer in Barcelona und Dachterrassen als Kleingärten in Kopenhagen – das alles ist urbane Natur. So wird das Leben in der Stadt gesünder, sozialer und nachhaltiger. Die „grüne Stadt“ steht immer mehr auf der politischen Agenda. Dabei wird vielen dezentralen Initiativen mindestens der gleiche Stellenwert beigemessen wie großen, geplanten grünen Projekten. Das heißt, jeder Einzelne ist gefragt, jeder Einzelne kann mitmachen!
Urban Gardening für alle!
Eine Subkultur wird zum Mainstream: Was als grün-städtische „Guerilla-Bewegung“ begann, wird in einigen Städten bereits als „grünes Sponsoring“ gefördert. Dieses als Urban Gardening bezeichnete Phänomen ist in den letzten Jahren zunehmend sichtbar geworden: hier eine eingezäunte Wildblumenwiese am Straßenrand, dort eine bunt bepflanzte Verkehrsinsel – gepflanzt, gepflegt und gepflegt von der Nachbarschaft in Eigenregie. Während mancherorts die Pflanzungen noch immer in Konflikt mit den Behörden geraten, haben andere Städte erkannt, dass dieses bürgerschaftliche Engagement mit Geld oder Sachmitteln unterstützt werden sollte. Schließlich hat Urban Gardening mehrere positive Auswirkungen, sowohl ökologisch als auch sozial:
- Artenvielfalt: Die begrünten, urbanen Inseln sind lebenswichtige Nischen für Insekten und Vögel, die durch die fortschreitende Verdichtung der Städte nach und nach ihre Hinterhöfe und wilden Brachen als Lebensraum verlieren.
- Begrünung: Durch Begrünung bleibt die Stadt kühl – auch im Sommer. Angesichts des Klimawandels ist dies ein wichtiger Beitrag zu einer gesunden Lebensqualität der städtischen Bevölkerung.
- Schutz vor Littering: Studien haben gezeigt, dass auf gepflegten Grünflächen weniger Müll achtlos weggeworfen wird als auf staubigen Brachen.
- Erosionsschutz: Pflanzungen schützen vor Bodenerosion durch Starkregen und Verwehungen, Staub- und Feinstaubbelastungen werden deutlich reduziert.
- Gemeinschaft stärken: Urban Gardening stärkt das Gemeinschaftsgefühl! Man lernt seine Nachbarschaft kennen, kooperiert, kommt in Kontakt. Es macht Spaß, sein Wissen auszutauschen, weiterzugeben und ein Bewusstsein für eine grüne, gepflegte Stadt zu schaffen. Das Gemeinschaftsprojekt „Garten“ wird zu einer generationsübergreifenden Aktivität für Jung und Alt.
Grüne Architektur: vertikale Gärten und blühende Dachlandschaften
Eine weitere Möglichkeit, Grün in die Stadt zu bringen, sind begrünte Hausfassaden, begrünte Mauern und bewachsene Dachgärten. Es gibt immer mehr Planer und Architekten, die Erde und Pflanzen als Baumaterialien nutzen und ganze Stadtviertel horizontal und vertikal begrünen lassen. Diese grüne Architektur ist ein weltweiter Trend. Die Vorteile liegen auf der Hand: Grüne Wände isolieren im Winter und kühlen im Sommer, reduzieren Lärm und filtern Feinstaub. Sie wirken wie natürliche Klimaanlagen und sorgen für eine gesunde Atmosphäre im und um das Haus. Darüber hinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag für das Klima und die Artenvielfalt im gesamten Stadtgebiet. Ein nachhaltiger Baustoff, ein nachhaltiger Beitrag.